Neuer Oberurseler Imagefilm porträtiert ansässige Geschäfte in Oberursel.
Es folgt ein Artikel, von Ivo Greuloch, aus der Oberurseler Woche vom 04.12.2014
„Szene 1, Take Two.“ Die Filmklappe schnappte zu, die Kamera lief und Stephan Hahn begann in seinem kleinen Hof zwischen Realen und Kosten voller Obst und Gemüse zu erzählen. „Ich bin von Null in das Geschäft eingestiegen“, erzählte der unabhängige Ladenbesitzer, als ihm ein Freund vor 28 Jahren die Leitung eines Obst- und Gemüseladens überließ. Das BWL-Studium gerade erst abgeschlossen, zögerte Hahn nicht lange, dem typischen Büroalltag zu entfliehen und die Chance zu ergreifen, sein eigener Herr zu werden – und der Plan ging auf.
Nach Stationen in Luisenberg und Wiesbaden verschlug es ihn 1998 nach Oberursel in die Strackgasse, wo sein Feinkostladen bis heute frisches Obst und Gemüse oder handverlesene Weine sowie Käsesorten anbietet. Auch über Oberursel selbst hatte Hahn Hahn einiges zu berichten. Neben seiner wunderschönen Lage im Vordertaunus, der guten Verkehrsanbindung und zahlreichen netten Läden zum Einkaufen, zeichne sich die Region durch eine entsprechende Kundschaft aus, die sich das exquisite Angebot seines Feinkostladens zu leisten vermag. Vor laufender Kamera ließ Hahn auch private Details nicht aus. So sei er seiner späteren Ehefrau als Kundin in seinem Laden begegnet.
Bis auf den Anfang schienen David Brachmann und Felix Randerath mit den Aufnahmen zufrieden zu sein. Also trug Hahn in einem weiteren „Take“ abermals seine Lobeshymne auf die Stadt mit seinen 45000 Einwohnern vor, bis die beiden Medienschaffenden den Feinkosthändler wieder seinem Tagesgeschäft überließen. Die alltäglichen Handgriffe hatte man bereits am Tag zuvor mit einer professionellen HD-Kamera abgefilmt. Jetzt fehlten nur noch ein paar „Beautyshots“ des reichhaltigen Obst- und Gemüsesortiments und der erste Drehtag der Oberurseler Dokumentation „Eine Stadt mit Charme“ war beendet.
Antrieb und Idee für die Kurzreportage über heimatbewusste Einzelhändler stammte von den Machern des Films selbst. Randerath und Brachmann bilden zusammen das Mediendou FEDA Film. Aufgewachsen in Oberursel, absolvierten die zwei jungen Männer nach der Schule eine Ausbildung zum Mediendesigner in Bild und Ton. Während der gemeinsamen Zeit auf der Berufsschule lernte man sich näher kennen, was schließlich zur Gründung der eigenen Firma im Februar führte. Als junges, unabhängiges Unternehmen, produziert FEDA Film seitdem Imagefilme, Werbespots und Dokumentationen für Kunden jeglicher Art. Dazu zählt unter anderem auch die Stadt, für die man bereits einen kurzen Werbefilm über Oberursels Beziehungen zu seinen Partnerstädten anfertigte. Für das jetzige Projekt griff man die Verbindung zur Stadt wieder auf, um in enger Abstimmung mit der Abteilung der Wirtschaftsförderung den Kontakt zu den Händlern herzustellen. Acht bis zehn Minuten soll die Kurzdoku dauern und noch vor Weihnachten auf der Homepage der Stadt veröffentlicht werden. Porträtiert wird dabei neben Feinkost Hahn die Brennerei Burkard, Modeboutique Calla, Metzgerei Brinkmann und die Bücherstube am Bäreneck. Ortsansässige Händler eben, die seit vielen Jahren das Leben der Stadt prägen. Brachmann hofft mit dem Film „einen Mehrwert für Geschäfte liefern zu können, die nicht das Potenzial haben, medial an die Öffentlichkeit zu treten“. Für die beiden Filmemacher besitzt das Projekt daher eine hohe soziale Komponente, zumal es hierfür keine monetäre Entlohnung geben wird. „Es ist eine Hommage an Oberursel“, erklärte Randerath, „mit der wir den Menschen das Medium Film näher bringen wollen“.